Stolperstein für Adam Kaim verlegt
1. Dezember 2014
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Vor dem ehemaligen Wohnhaus des kommunistischen Bamberger Widerstandskämpfers Adam Kaim am Unteren Kaulberg 37 verlegte der Künstler Günter Demnig jetzt einen Stolperstein. Daniel Dorsch von der Willy-Aron-Gesellschaft, die in Bamberg bereits rund 100 Stolperstein-Verlegungen organisiert hat, erinnerte an den Beginn dieser Form der Ehrung in Bamberg: Für den jüdischen Sozialisten Willy Aron und dessen nach Theresienstadt deportierten Eltern waren 2004 unweit des Bahnhofs in der Luitpoldstraße 32 drei Stolpersteine verlegt worden. Der junge Rechtsreferendar war das erste Opfer der Faschisten in der Domstadt und Weggefährte von Adam Kaim. Unter den rund zwanzig Teilnehmenden der Gedenkfeier war auch Adam Kaims Witwe Hilde. Die fast 92-Jährige war selbst politisch aktiv und einige Jahre lang Kreisvorsitzende der VVN. Sie sprach ebenfalls einige bewegende Worte des Erinnerns. „Adi“, wie ihn seine Freunde und Genossen nannten, war am am 10. März 1933 verhaftet und als einer der ersten (Häftlingsnummer 114) in „Schutzhaft“ genommen und ins KZ Dachau abtransportiert worden. Nach seiner Entlassung konnte der gelernte Schreiner zunächst beruflich wieder Fuß fassen. Als er sich im Januar 1937 zu den internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg auf den Weg machte, wurde er wiederum verhaftet und ins KZ Dachau, vorübergehend auch ins KZ Mauthausen, verschleppt. Schließlich steckte man ihn im November 1944 gegen seinen Willen in Wehrmachtsuniform und schickte ihn an die Front nach Ungarn – ohne Waffe, als Kanonenfutter. Nach seiner Gefangenschaft in Russland, wo er in Donezk im Bergwerk arbeitete, konnte er im November 1945 endlich in seine Heimatstadt zurückkehren. Günter Pierdzig, Kreisvorsitzender der VVN-BdA Bamberg, wies in seiner Ansprache u.a. darauf hin, dass Widerstandskämpfer und andere Nazi-Gegner wie Adam Kaim es waren, die halfen, einen demokratischen Neubeginn zu organisieren. Das wurde ihnen in der Regel übel gedankt. Entmutigen ließ sich Adi Kaim davon nicht. Erst half er die VVN mit aufbauen; 1968 gehörte er zu den Mitbegründern der DKP. Auf der anschließenden Gedenkveranstaltung ließ Günter Pierdzig die Stationen des Lebens dieses hoch geachteten Antifaschisten noch einmal Revue passieren. Anlässlich seiner Ehrung mit einem Stolperstein hat die VVN-BdA Bamberg eine schön gestaltete Broschüre mit seiner Biografie herausgebracht, die für 3 Euro erhältlich ist.