Bundeswehr – eine „Firma“ wie andere auch?
3. Januar 2016
Laut Auskunft der Schulleitung wird die Bundeswehr wieder beim Berufswahlseminar der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule am 28. Januar auftreten. „Damit verstößt die Schulleitung weiterhin gegen die UN-Forderung, Minderjährige vor der Werbung für den Militärdienst zu schützen“, sagt Nikolai D. im Namen der Kritiker. „Schulen haben nicht die Aufgabe, die Bundeswehr bei ihrer Nachwuchsförderung zu unterstützen. Und die Bundeswehr gehört aufgrund ihrer zunehmenden Kriegseinsätze nicht in die Reihe der Firmen für eine Berufswahlveranstaltung!“
Nach den öffentlichen Auseinandersetzungen um einen unhaltbaren Verweis der städtischen Wirtschaftsschule gegen einen Schüler, der dem Jugendoffizier bei seinem Auftritt an der Schule im Januar 2015 kritische Fragen gestellt hatte, bot die Jugendgruppe VVN-BdA ein klärendes Gespräch an. Der Schulleiter lehnte dies ab. Die Bamberger VVN-BdA-Jugend wird ihren Protest dennoch auch in diesem Jahr deutlich machen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft will die Diskussion über das Für und Wider militärischer Einsätze keineswegs aus dem Unterricht heraushalten. „Wenn von der Schule jedoch Offiziere der Bundeswehr eingeladen werden, dann müssen gleichermaßen auch Vertreter der Friedensbewegung die Möglichkeit haben, ihre Argumente vorzubringen. Denn der sogenannte Beutelsbacher Konsens verbietet die einseitige Darstellung von gesellschaftlich kontrovers diskutierten Themen im Unterricht“, so Ernst Wilhelm von der GEW Bamberg.
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bamberg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA) Kreisverband Bamberg, VVN-BdA-Jugendgruppe Bamberg, attac Bamberg, Bamberger Linke Liste (BaLi)