Hoffnung auf Neuanfang

12. März 2015

Wir freuen uns, dass die Schule den ungerechtfertigten verschärften Verweis gegen den 17-Jährigen Schüler zurückgenommen hat. Warum dies erst nach einer Prüfung durch die Stadt Bamberg erfolgte, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Für jeden Demokraten, hätte von Anfang an klar sein müssen, dass eine „linksorientierte Gesinnung“ nicht sanktionsfähig ist. Dies ist auch einem Bundeswehrleutnant aufgefallen, der Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Direktor beim Kultusministerium eingelegt hat. Wir bieten jedem an den Orginaltext des Verweises nachzulesen, dafür haben wir ihn auf unserer Internetseite (bamberg.vvn-bda.de) veröffentlicht. Spätestens nach der Lektüre des Textes, wird klar, warum so viele Menschen mit unterschiedlichsten politischen Einstellungen sich letztendlich für die Rücknahme des Verweises eingesetzt haben.
Das Vorgehen der Schule haben wir allerdings in den letzten Wochen oft genug kritisiert. Heute möchten wir ihr Danken für das mutige Vorgehen ihren Fehler am Ende doch noch einzugestehen. Zu behaupten, der Schüler habe sich „nicht an die Regeln des Schulbetriebs gehalten“, dient wohl eher der Ästhetik einer solchen Stellungnahme, als ein ernsthafter Vorwurf zu sein. Alle diesbezüglichen Unterstellungen haben wir in den letzten Wochen ausreichend widerlegt, wie sie auf unserer Internetseite ebenfalls nachlesen können. Es sei der Schule alllerdings verziehen ihr Gesicht wahren zu wollen.
Auch begrüßen wir, dass die Schule offenbar vorhat ihr repressives Vorgehen der letzten Tage zu beenden: 20-seitige Strafarbeit und zwei weitere Verweise wegen Lapalien, müssen als Einschüchterungsversuche gewertet werden. Entgegen der Stellungnahme der Schule müssen wir betonen, dass der Schüler bevor er den verschärften Verweis erhalten hat, an der Schule noch nicht sanktioniert wurde.
Nun aber zum eigentlichen Thema: Der Schüler wird auf den Vorschlag des Direktors für einen Neuanfang eingehen. Er begrüßt die Ankündigung der Themen für die diesjährigen Projekttage: „Meinungsfreiheit, Toleranz und Umgang miteinander in der Schulfamilie“ spricht genau sein persönliches Interessengebiet an. Er will sich außerdem umgehend mit dem Direktor in Verbindung setzen, um die Sache ein für allemal aus der Welt zu schaffen und persönlich wieder auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Wir entschuldigen uns auch als VVN-Jugendgruppe für die Unannehmlichkeiten, die wir den Schülern und den unbeteiligten Lehrern beschert haben. Es war nie unsere Absicht irgendwen zu kränken oder in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. Bei uns läuteten einfach die Alarmglocken, als wir eine Einschränkung der Meinungsfreiheit entdeckten und wir sehen es als unsere Pflicht an für Freiheit und Demokratie einzustehen.